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Wegen Corona finden die nächsten Präsenzseminare leider erst voraussichtlich 2022 wieder statt. 

Als Ersatz und Ergänzung biete ich Live-Online-Webinare an, es kommen laufend neue  Themen dazu, auch ganze Online-Kurse, die zeitlich unabhängig  absolviert werden können, sind geplant.

Gerne immer mal wieder auf der meiner Webinar-Seite stöbern:

www.elopage.com/s/dianaruf

 

Kaninchen und Meerschweinchen sind liebenswerte aber auch anspruchsvolle Haustiere.

Durch ihre speziellen physiologischen Voraussetzungen haben sie Weiterlesen...

Kaninchen und Meerschweinchen haben in der Natur viele Feinde.

Sie können es sich daher nicht leisten, Krankheitssymptome zu zeigen. Wären sie bei Krankheit auch nur  etwas matter oder ein bisschen langsamer, wären sie leichte Beute eines Raubtieres.

Daher zeigen Kaninchen und Meerschweinchen - wie viele andere Kleinsäuger auch - Ihre Krankheitssymptome erst dann, wenn eine Erkrankung sehr weit fortgeschritten oder sehr schwer ist. In einem weit fortgeschrittenen Stadium ist eine Krankheit aber nur noch schwer oder sogar gar nicht mehr zu heilen. Daher ist es   wichtig Krankheiten so für wie möglich zu entdecken.

Schon bei kleinsten Änderungen im Verhalten sollten Kleinsäuger umgehend dem Tierarzt vorgestellt werden!

Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Gewichtskontrolle:

Krankheiten führen bei Kaninchen und Meerschweinchen oft zu einer Gewichtsabnahme und zwar schon in einem sehr frühen Stadium. In diesem frühen Stadium ist am Verhalten des Tieres  noch nichts von einer Krankheit zu bemerken. Daher ist eine Gewichtsabnahme ein  früher Hinweis auf eine Gesundheitsstörung. Kaninchen und Meerschweinchen  sollten deshalb einmal in der Woche, immer zur gleichen Gelegenheit, z.B. immer vor der Grünfuttergabe am Morgen, gewogen werden. Wiegt ein Tier weniger als in der Woche zuvor, wird es engmaschiger gewogen, bestätigt sich ein Gewichtsverlust, muss das Tier umgehend zum Tierarzt.

 

Ein Beispiel dafür, wie wichtig eine regelmäßige Gewichtskontrolle ist, ist Bora, eine zweijährige Meerschweinchendame. Ihren sehr aufmerksamen und meerschweinchenerfahrenen Besitzern ist an Boras Verhalten nichts aufgefallen, sie fraß und verhielt sich völlig normal.

 

 

Beim Gewichtsprotokoll fiel aber eine leichte, kontinuierliche Gewichtsabnahme auf. Untersuchungen bei uns zeigten: Bora hat eine Blasenentzündung! Hätten die Besitzer Bora nicht regelmäßig gewogen, wäre die Blasenentzündung erst viel später, vielleicht sogar zu spät aufgefallen.

 

Nehmen Sie sich daher bitte die Zeit täglich Ihre Kaninchen und Meerschweinchen ausführlich zu beobachten und sie wöchentlich zu wiegen. Bei Auffälligkeiten muss das Tier bitte umgehend zum Tierarzt!

 

 

 

Wir Tierärzte sind ja in aller Regel echte "Allrounder". Von Internistik über Chirurgie,  Dermatologie, Diätetik, Kardiologie, Endokrinologie, Gynäkologie, Onkologie, Orthopädie bis Zahnmedizin - und noch einiges mehr - müssen wir alles können.

Zusätzlich sind es ja auch noch mehrere Tierarten, mehrere Spezies, die unsere Patienten sind. Im Studium lernt man vor allem etwas über Hund und Katze, Rind, Schwein und Pferd. Eine Spezialisierung auf bestimmte Spezies oder Fachrichtungen erfolgt erst nach dem Studium.

Meist ist es so, dass Tierärzte sich auf Pferde oder Schweine oder Rinder spezialisieren oder auf Kleintiere. Kleintiere sind in diesem Sinn vor allem Hund und Katze, die zwar jeweils ihre Besonderheiten haben, sich aber im Großen und Ganzen relativ ähnlich sind.

Die kleine Heimtiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster etc. kommen im Studium so gut wie gar nicht vor. Alles, was ein Tierarzt über diese Spezies weiß, hat er sich nach dem Studium angeeignet. Kann man Hund und Katze noch halbwegs "über einen Kamm scheren", funktioniert das bei den kleinen Heimtieren nicht mehr. Die physiologischen und pathophysiologischen Voraussetzungen sind in vielen Bereichen völlig andere als bei Hund und Katze. Ein Kaninchen ist eben kein kleiner Hund und die gleiche Behandlung, die einem Hund vielleicht helfen würde, kann bei einem Kaninchen tödlich sein.

Woher weiß man aber nun, ob sich ein Tierarzt gut mit Kaninchen, Meerschweinchen und Co. auskennt?

Eine Hilfe ist die Tierarztliste der neu gegründeten Arbeitsgruppe Kleinsäuger der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG). In diese Liste werden nur Tierärzte aufgenommen, die sich fachlich besonders gut im Kleinsäugerbereich auskennen, sich dauerhaft fortbilden, sowie  die richtigen Geräte haben, um gute Heimtiermedizin auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft leisten zu können.

Hier gehts zur Tierarztliste Kleinsäuger der DVG

Hier kann man nachlesen, welche  Voraussetzungen ein Tierarzt erfüllen muss, um in die Liste aufgenommen zu werden und um auf ihr zu bleiben.

Ganz Deutschland ist Seuchengebiet, wir raten daher dringend alle Kaninchen, sowohl in Außen- als auch Innenhaltung, gegen RHD 1 und 2 zu impfen!

Seit ca. 3 Jahren grassiert in Deutschland eine hochansteckende Variante der normalen Chinaseuche.

Das sogenannte RHD2-Virus führt bei nahezu allen angesteckten Tieren zu perakuten, tödlichen Krankheitsverläufen. Die Kaninchen liegen ganz plötzlich tot im Käfig. Nahezu alle Kaninchen, die Kontakt mit dem Erreger haben sterben. Es überleben nur sehr wenige Tiere. Auch bei reinen Wohnungskaninchen ist eine Ansteckung z.B. über Futter von der Wiese oder Supermarktgemüse aber auch Schuhe etc. möglich, die mit dem Erreger in Kontakt gekommen sind. Das Virus ist sehr stabil und langlebig.

Zum Glück gibt es mittlerweile einen Impfstoff gegen RHD2,  der allerdings  teuer ist. In großen Flaschen gekauft sind die Kosten pro Dosis deutlich geringer, allerdings muss so eine einmal angebrochene Flasche innerhalb von zwei Stunden verimpft werden.

Wir bieten daher bei Bedarf Sammelimpftermine mit dem Impfstoff Filavac, der gegen RHD 1 und 2 wirkt, an.

Wegen der Coronapandemie bieten wir aktuell keine Sammelimpfungen an.  Einzelimpfungen gegen RHD1/2 und Myxomatose sind jederzeit möglich.

Bei ausreichend Interesse sind auch andere Sammelimpftermine möglich!

Die Kosten sind unterschiedlich, je nachdem wie viele Kaninchen wir impfen werden.
Bei 40 zu impfenden Kaninchen wird die Impfung mit dem Sammelimpfstoff Filavac 20 € kosten (einfacher Gebührensatz der GOT), bei 30 Kaninchen 25 €, bei 20 Kaninchen 30 €.


Eine zusätzliche

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Das ist Streusel. Streusel ist gerade kastriert worden. Das linke Bild wurde direkt nach der Operation aufgenommen, Streusel hat gerade seine Aufwachspritze bekommen. Auf dem anderen Bild mümmelt er schon wieder Löwenzahn.
Zwischen den Bildern liegen 4 Minuten!

Kaninchen und Meerschweinchen sind sehr anspruchsvoll, was Narkosen angeht, sie haben leider ein höheres Narkoserisiko als Hund und Katze.

Um auch Kaninchen und Meerschweinchen so sicher wie möglich in Narkose legen zu können,  verwenden wir eine Narkose, die vollständig wieder antagonisiert (aufgehoben) wird ("Triplenarkose"). Für dieses Narkoseregime sind 6 verschiedene Medikamente nötig, sie ist also nicht ganz billig, aber es lohnt sich! Auch eine engmaschige  doppelte Narkoseüberwachung, menschlich und technisch, das standardmäßige Legen einer Venenverweilkanüle (beim Kaninchen) auch bei kurzen Eingriffen, genaue Temperatursteuerung und die Möglichkeit auch Kaninchen zu intubieren, sind bei uns selbstverständlich. Die Tierarten mit hohem Narkoserisiko wie Kaninchen, Meerschweinchen und Co. können so mittlerweile sehr sicher narkotisiert werden.